Sprache auswählen

Der Startschuß!

In 2001 führte Fraunhofer IVV für die CreaCycle GmbH und die Heger GmbH eine Machbarkeitsstudie zum Lösemittel-basierten Recycling von EPS-Abfällen durch, mit dem Ziel eine Alternative zum üblichen „Zerkleinern – Verpressen – Re-Extrudieren“ Ansatz zu testen, da hierbei Verunreinigung und Additive Probleme bereiten.

Der Auslöser für diese Studie war der Grundgedanke, daß man EPS-Abfälle zur Volumenreduzierung in einem Lösemittel nur sammeln kann ( um Transportkosten zu sparen), wenn es für diese Lieferform auch ein Recyclingverfahren gibt, daß diesen „Rohstoff“ verarbeiten kann und Vorteile gegenüber den mechanischen Recycling-Verfahren bietet.
CreaCycle war als Lösemittelformulierer-Startup daran interessiert, die in lösemittelbasierten Recyclingverfahren üblicherweise verwendeten gefährlichen und oft toxischen Lösemittel, durch CreaSolv® Formulierungen zu ersetzen, die nicht nur den Zielkunststoff optimal lösen, sondern auch noch ein möglichst geringes Risiko für den Anwender und die Umwelt bedeuten und idealerweise kennzeichnungsfrei sind (so dies technisch möglich ist).

Heger begann bereits 1963 mit der Produktion von EPS Abfallmühlen und entwickelte kontinuierlich neue Systeme für die wachsende Recyclingbranche und brachte somit das entsprechende Know-how von dieser Seite ein.
IVV brachte Know-How in Bezug auf die „selektive Extraktion“ ein.

Als typische post-consumer EPS-Abfälle wurden drei Qualitäten getestet:
1.    Sauber und nicht verpresst
2.    Sauber und thermisch verdichtet
3.    Stark riechend aus Fischverpackungen und thermisch verdichtet.
GC Fischbox EPS - links vor und rechts nach dem RecycelnPer Headspace-GC konnte nachgewiesen werden, daß die Polymerketten durch Recyclingprozeß nicht beschädigt werden und die originäre Polymerqualität erhalten bleibt. Die Reinigungseffizienz bei der Fischverpackung lag bei 99,8%.

2002.03.17 EPS Recycling In Output
Somit war bewiesen, daß über „Lösen - Störstoffe abtrennen – Ausfällen - Trocknen“ eine effektive Abtrennung  von Störstoffen im EPS möglich ist, ohne daß die Polymereigenschaften des Polystyrols darunter leiden. Diese Studie wurde mit einer kennzeichnungsfreien CreaSolv® Formulierung für Polystyrol durchgeführt, die in der EU nicht als VOC (Direktive 1999/13/EC) eingestuft ist.

Fishbox Waste 2001